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1. Die Zeit der Umwälzungen - S. 35

1909 - Leipzig : Hirt
116. Staatliches Leben in Deutschland 18151840. 35 von Waren und Personen herzustellen.^) Die erste deutsche Eisen-bahn wurde 1885 von Nrnberg nach Frth gebaut (Bild 26), die 1835. erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. ^) 1838. c) Viele Techniker machten Versuche, die Dampfkraft zum Antrieb von Schiffen zu verwenden, und 1807 gelang dem Amerikaner Fulton 1807. die erste grere Dampfschiffahrt. Seit 1818 fuhren Dampfschiffe auf dem Rhein und der Elbe. 5. Der Telegraph. Zur schnellen Befrderung von Nachrichten auf groe Entfernungen kam in Frankreich zur Zeit der Revolution der optische Telegraph auf. Trotz seiner erheblichen Mngel fand er auch in Deutschland Eingang. Sein Nachfolger war der heute der die ganze Erde verbreitete elektromagnetische Telegraph, der zuerst 1833 von Gau 1833. und Weber in Gttingen ausgefhrt wurde. Der Amerikaner Morse erfand den Schreibapparat dazu. Wo werden heute hnliche Vorrichtungen wie der optische Telegraph zur Zeichen-gebung gebraucht? Welche Bedeutung hat der Telegraph fr den Handel, fr die Eisenbahnen, fr die Schiffahrt, fr die Witterungskunde, fr die Zeitungen, im Gerichtswesen, im Kriege, bei Unglcksfllen? 116. Staatliches Leben in Deutschland von 1815 bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 1. Die Berfasstmgsfrage in den Einzelstaaten. Durch die Ereignisse der letzten Zeit war das Bedrfnis des Volkes lebendig geworden, durch Teilnahme an der Gesetzgebung an den Schicksalen des Vaterlandes mitzuwirken. Doch besa nur ein geringer Teil des Volkes die dazu ntige politische Bildung. Die Forderung der Bundesverfassung, da in den Einzelstaaten landesstndische Vertretungen eingefhrt werden sollten, wurde zuerst von dem Groherzog Karl August von Weimar, t>em Freunde Goethes, erfllt. Andere Mittel- und Kleinstaaten folgten dem Beispiel, Wrttemberg nach erbitterten Kmpfen, an denen sich Uhland als Vorkmpfer fr Freiheit und Volksrecht lebhaft beteiligte. In sterreich war der allgewaltige Metternich magebend, der nur Herr-schen wollte, und Kaiser Franz folgte seinem Rate, es halt beim alten zu lassen". In Preußen erschien es wegen der neuen Provinzen, die fr den Staat noch kein rechtes Interesse haben konnten, nicht geraten, eine Gesamtvertretung einzufhren, und so blieb es auch hier vorlustg beim alten. Doch fhrte der König, um das Volk allmhlich fr seine staatliche Aufgabe zu erziehen, 1823 Provinzialstnde ein. 1823. 2. Die Unterdrckung der Einheits- und Freiheitsbestrebnngen. Durch die Grotaten der Nation auf den Schlachtfeldern sowohl wie auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst war das National-gefhl mchtig gestrkt worden, und so verband sich mit dem Verlangen nach greren Rechten der Wunsch einer besseren Einigung der deutschen

2. Für Seminare - S. 398

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. 540000 qkm, K^Mill. E., 120 E. auf 1 qkm. Allgemeines. § 268. f- Name und Lage. Der Name „Deutschland" im engeren Sinne bezeichnet das Deutsche Reich. Im weitereu Sinne gebraucht, umfaßt er auch die Gebiete außerhalb der Reichsgrenze, die überwiegend von Deutschen bewohnt und durch die natürliche Bodengliedernng oder durch die gemeinsamen Flußnetze der Elbe, der Douau und des Rheins mit unserem Vater- lande zu einer geographischen Einheit verbunden sind. Das Dentsche Reich erstreckt sich in der Mitte Enropas etwa dnrch 9 Breiten- (47° bis 56° N) und 17 Längengrade (6° bis 23° 0). Dem Meere kehrt es nur die Nordseite zu. Die Seekante mißt im ganzen 2250km. Ihr steht eine Laudgreuze von 5200 km Länge gegenüber. Noch nicht ein Drittel der Reichsgrenze wird also vom Meere bespült. Von den beiden Nebenmeeren, an denen das Deutsche Reich Auteil hat, ist die Nordsee, obgleich ihre Küste infolge geringer Zugänglichkeit Verkehrs- feindlicher als das Ostseegestade erscheint, das wichtigere; denn sie wird nicht allein von den bedeutendsten Handels- und Industriestaaten umsäumt, sie hat auch deu Vorzug der unmittelbaren Verbindung mit dem verkehrreichsteu Weltmeere, dem Atlantischen Ozean. Im Vergleich zu Euglaud und Frankreich ist die Seelage unseres Vaterlandes für den Verkehr weniger günstig; dagegen übertrifft sie diejenige Österreich-Ungarns oder Rußlands erheblich an Wert. Deutschland, das Kernland Mitteleuropas, bildet deu uachbarreichsten Staat unseres Kontinents. Es hat nicht weniger als acht Staaten zu Nachbarn, drei Großmächte: Frankreich, Österreich-Ungarn und Rußland, und fünf Klein- staaten: Dänemark, die Niederlande, Belgrcn, Luxemburg und die Schweiz. Nur geringe Meerfernen trennen uns von Großbritannien und Skandinavien. Dnrch die Offenheit der deutschen Grenzsäume, die nur im 8, So und im Sw durch natürliche Schranken gebildet werden, während die West-, Ost- und die Nord- grenze gegen Dänemark freien Zutritt gewähren, kommt die zentrale Lage des Deutschen Reiches in ihrer Bedentuug so recht zur Geltung. Sie hat ihre Licht- und ihre Schattenseiten. Vorteilhaft ist sie zunächst für das wirtschaftliche Leben, insofern sie nicht allein den Austausch der Güter zwischen Deutschland und den angrenzenden Ländern erleichtert, sondern nnserni Vater- land auch die Stellung eines Durchgangslandes sür deu Verkehr zwischen den meisten feiner so verschiedenartig ausgestatteten Nachbarstaaten verleiht. Sie macht ferner das Deutsche Reich im Geistesverkehr der Völker zum „geistigen Markt", wo Ideen ausgetauscht werden, wohin geistige Anregungen zusammenströmen, und von wo solche ausgehen. Anderseits birgt die zentrale Lage besonders die Gefahr in sich, daß wir leicht in kriegerische Verwicklungen geraten. Sogar fremde Völker fochten vielfach ihre Kämpfe aus deutschem Boden ans (Deutschland, das Schlachtfeld Europas!), und bezeichnenderweise gibt es das Wort „Völkerschlacht" nur im Deutschen. Daher beruht uusere Sicherheit lediglich auf unserer Kraft, die sich vor allem in dem einheitlichen, stets schlagfertigen und der Erhaltung des Friedens dienenden Heere kuudgibt. Mit dem Beginn unserer kolonialen -^ä- tigkeit und dem Aufblühen unseres Handels wurde auch der Ausbau und die Verstärkung der deutschen Flotte zur unabweisbaren Notwendigkeit.

3. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 77

1912 - Breslau : Hirt
§ 210—213 8. Das Nordsächsische Flachland. 77 Die Leipziger Ebene war oft der Schauplatz blutiger Schlachten, wie die Kämpfe um Breitenfeld und Lützen im Dreißigjährigen Kriege, um Leipzig im Be- freiuugskriege 1813 zeigen. Das der Vollendung entgegengehende Völkerschlachtdenk- mal bei Leipzig (Bild 53) wird ein gewaltiges Zeichen der Erinnerung an jene Zeiten werden. Besiedlung. Frühzeitig schon, längst vor dem Eindringen der Sorben, hat in der Leipziger Gegend eine verhältnismäßig dichte germanische Bevölkerung gesessen, deren Spuren freilich nur noch spärlich in Gräberfunden nachweisbar sind. Dagegen sind Anzeichen der Sorbenbesiedlung noch oft in den Dorfanlagen recht gut er- halten. Auch Leipzigs ist wohl ursprünglich eine sorbische Fischersiedlung am Zu- sammenfluß von Elster und Pleihe gewesen. Heute ist das Flach- land, als landwirtschaft- liches Gebiet, wenig dicht bevölkert, mit Ausnahme des Nw, roo die Großstadt Leipzig verdichtend gewirkt hat. Fabrikdörfer fehlen der Gegend, der Acker- bau beherrscht das Bild; daher gibt es viele kleine Bauerndörfer und auch eine ganze Reihe kleiner Landstadt- chen, wie Dahlen 2, Mügeln, Nerchau, Lom- matzsch. Zum Hauptpunkt des nordsächsischen Flachlandes ist Leip- zig geworden, das durch seine Lage in der vorge- schobenen Bucht des großen Norddeutschen Tieflandes zur Verbin- dung Ost- und West-, Nord- und Süddeutsch- lands wie geschaffen war. Wie Leipzig früher der Vereinigungspunkt wichtiger Straßen war, so ist es heute der Knotenpunkt zahlreich er Eisenbahnlinien geworden, die in Zukunft in dem im Bau begriffenen Hauptbahnhof, welcher der größte Bahnhof Europas werden wird, zusammenlaufen werden. Leipzig besitzt heute mit den einverleibten Vororten zusammen fast 600 000 E., hat steh also zur vierten Stadt des Deutschen Reiches emporgeschwungen. § 210. § 211. § 213. 53. Das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig. Dieser ge- waltige Bau erhebt sich im So Leipzigs in der Nähe des Napoleon- steines, einer lleinen Anhöhe, von der aus der Franzosenkaiser 1813 die Schlacht leitete. * D. i. Lindenort. — 2 D. i. Ort im Niederlande, Talheim.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 225

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 225 Infolge einer neuen knstlich geleiteten Abstimmung des Volkes (Plebiszit) wurde der Prinz-Prsident am 2. Dezember 1852, dem Jahrestage der Krnung Napoleons I., als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen ausgerufen. b) Seine Negierung. Gleich dem ersten Napoleon umgab sich .der neue Kaiser mit einem glnzenden Hofstaate, war aber auch eifrig daraus bedacht, die Wohlfahrt des Landes zu heben. Dnrch die Anlage von Land-nnd Wasserstraen, durch ein weit verzweigtes Eisenbahnnetz gab er der arbeitenden Bevlkerung eine reiche Beschftigung und erleichterte den Verkehr im ganzen Lande. Die Industrie blhte empor. Handel und Verkehr nahmen einen ungeahnten Aufschwung, und die reichen Natur- und Kunsterzeugnisse des Landes fanden neue Absatzgebiete in anderen Erdteilen. Paris wurde zu einer Festung ersten Ranges gemacht, im Innern der Stadt traten an Stelle der alten engen und krummen Straen prchtige Stadtviertel, und um die Stadt legten sich die herrlichen Boulevards, die nicht wenig dazu beitrugen, Paris zur Kapitale der Welt" zu machen, wie seine Einwohner sie mit Vorliebe zu nennen pflegten. Die beiden Pariser Weltaus-Stellungen von 1855 und 1867 lenkten die Augen der ganzen Welt ans die stolze Seinestadt. Ferner war Napoleon bestrebt, dem neuen Kaiserreiche eine fhrende und ausschlaggebende Stellung unter den europischen Staaten zu geben, um zugleich dem Nationalstolze der Franzosen zu schmeicheln. Paris wurde der Mittelpunkt der europischen Politik, und wie sein groer Oheim, so glaubte auch Napoleon Iii., die Geschicke der Völker und Staaten Europas leiten zu mssen. Seine bekannten Neujahrsreden an die sremden Gesandten bildeten jedesmal ein Ereignis fr die diplomatische Welt, und der Pariser Hos, wo die schne und stolze Kaiserin Eugeuie einen ungewhnlichen Glanz entfaltete, war wieder tonangebend fr die europische Mode. c) Seine Kriege. Um bei dem Wankelmut des franzsischen Volkes seinen Thron zu befestigen und der Eitelkeit der groen Nation" durch neuen Kriegsruhm zu schmeicheln, begann Napoleon mehrere Kriege; der erste war der Krimkrieg (1853-1856). Der russische Kaiser Nikolaus l. beanspruchte die Schutzherrschaft der smtliche Christen griechischen Bekenntnisses in der Trkei. Die Trken wiesen diese Forderung zurck und fanden bei Frankreich und England und spter auch bei Osterreich und Sardinien Hilfe, die smtlich an der Erhaltung der Trkei gegenber den russischen Eroberungsgelsten eine lebhaftes Interesse hatten. Die Trkei, Frankreich und England schickten ein Heer nach der Krim, besiegten die Russen und eroberten die Festung Sebastopol, die von den Russen unter der geschickten Leitung des Generals'totleben ein ganzes Jahr heldenmtig verteidigt wurde. Im Frieden zu Paris verlor Rußland die Vorherrschaft im Schwarzen Meere, das fr die Handelsflotten aller Nationen geffnet wurde, und ver-zichtete auf die Schutzherrschaft der Christen in der Trkei, doch wurden den Christen im osmanifchen Reiche gleiche Rechte mit den Muselmnnern gewhr-Brockmann. Lehrbuch der efchtchte. Iii. 15

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 72

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
72 seines Pferdes in groe Lebensgefahr. Zwei Tage hierauf griff Napoleon die Englnder bei Waterloo (sdlich von Brssel) an. Mutig schlugen sie alle Angriffe zurck. Allmhlich wurde die Kraft erschpft, und ihr General Wellington rief: Ich wollte, es wre Nacht. oder die Preußen kmen!" Und Blcher kam und griff die Franzosen im Rcken an. Sie wurden geschlagen und strzten sich unter dem Rufe: Rette sich, wer kann!" in die Flucht. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweiten-mal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs Haupt-stadt; zum zweitenmale wurde Friede geschlossen. Frank-reich mute hohe Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein frem-des Heer in feinen Festungen unterhalten, alle geraubten Schtze und die preuischen Fahnen wieder herausgeben und Gebiete am Rheine abtreten. - Napoleon wurde nach der Insel St. Helena (westlich vom sdlichen Afrika) verbannt, wo er 1821 starb. Die Verhandlungen in Wien waren unterdessen zum Abschlu gebracht. Preußen blieb zwar kleiner, als vor dem unglcklichen Kriege; doch tauschte es fr polnische Landesteile deutsche Gebiete ein. Unter anderen erhielt es die Rheinprovinz, sowie die Pro-vinzen Westsalen und Sachsen in ihrem jetzigen Umfange. V. Die Friedensjahre von 18151840. Verwaltung des Staates. Nach den glorreichen Freiheitskriegen erfreute sich unser Vaterland eines vieljhrigen Friedens. Zur besseren Verwaltung teilte der König den preuischen Staat in Pro-vinzen. Regierungsbezirke und Kreise ein. An die Spitze einer Provinz stellte er einen Oberprsideuten; dem Regierungs-bezirke stand ein Regierungsprsident vor; jeder Kreis hatte einen Land rat. fandet und Perkehr. Die sechs stlichen Provinzen des preuischen Staates lagen getrennt von den beiden westlichen, Rheinland un) West-seilen. Zwischen ihnen befanden sich andere deutsche Gebiete. Sollten Waren aus dein einen Teile znrn andern befrdert iverden, dann muten sie verzollt, d. h. es muszten beim Ueberschreiten der Laudesgrenze Ab-gaben entrichtet werden. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Waren. Der König grndete den Zollverein. Die Staaten, welche diesem beitraten, lieen alle Gter zollfrei ein- und ausgehen. Hierdurch hob sich Handel und Verkehr, und die Waren wurden billiger. Der Zoll-verein legte bereits den Grnnd zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Auch Straen wurden in dieser Zeit gebaut, und das Postwesen erhielt manch? Ver-Besserung. 1816 fuhr das erste Dampfschiff anf dem Rheine, und 1838 wurde Berlin mit Potsdam durch die erste Eisenbahn verbunden. Sorge fr die Schulen. Des Knigs Wille war, da alle Kinder die ntigen Schulkenntnisse besitzen sollten; deshalb fhrte er

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 108

1886 - Berlin : Hofmann
108 Geschichte der neueren Zeit. 2. Brandenburg (der große Kurfürst!) erhält Hinterpommern (obgleich es gerechten Anspruch auf ganz Pommern hatte) und die Bistümer Halberstadt, Minden, Camin und Anwartschaft aus Magdeburg. Diese Bestimmungen waren von weltgeschichtlicher Wichtigkeit, weil Brandenburg a) in Gegensatz zu Schweden trat, welches Vorpommern nebst den Mündungsgebieten der Weser und Elbe bekam, b) durch die zerstreute Lage seiner Besitztümer aus eine allgemein deutsche Politik gewiesen wurde. 3. Frankreich behielt Metz, Toul, Verdun und gewann dazu die Saudgrafschaft Elfaß und andere Gebiete am Oberrhein. Auch erhielt es fortan durch feine Gefandtfchaft am deutschen Reichstage Gelegenheit, seinen unheilvollen Einfluß auf unsere Geschichte ausüben. B. Innere Veränderungen. 1. Der Augsburger Religionsfrieden wurde gewährleistet und auch die Reformierten sollten an ihm teilnehmen (der geistliche Vorbehalt aufgehoben!). Hinsichtlich der Besitzverteiluug zwischen Katholiken und Protestanten sollte das Jahr 1624 als Richtschnur gelten. 2. Die Macht des Kaisers wurde vollends unterbunden, indem den einzelnen Reichsständen volle Selbständigkeit (droit de sou-verainete) zuerkannt wurde. Wenn durch diese Bestimmung die alte Gestalt des deutschen Reiches gänzlich zerstört wurde, so legte sie andererseits die Grundlage, auf welcher nun Brandenburg-Preußen sich entwickeln und zu der Erfüllung seiner Sendung heranreifen konnte: das deutsche Reich iu anderer besserer Gestalt wieder herzustellen! § 64. Folgen des dreißigjährigen Krieges. Dem Volksleben hat der große Krieg tiefe Wunden geschlagen. Deutschland glich vielfach einer Wüstenei; volkreiche Städte und Dörfer waren vollständig verschwunden; statt weiter Strecken früher gut angebauten Landes sah man wilde Heide. „Die Hälfte der Bevölkerung war durch Schwert, Hunger und Seuchen dahingerafft." „Die Stadt Augsburg z. B. zählte einst über 90 000 Einwohner: nach dem Kriege schlichen noch 6000 Bewohner durch die weiten, stillen Gassen." Die furchtbaren Leiden, der Mangel jedweder Rechtssicherheit hatte den sittlichen Sinn des Volkes tief entarten lassen. Die Handelswege zwischen Nord und Süd, Ost und West, noch im Reformationszeitalter belebt von fröhlichen Kaufleuten und reichen Warenzügen, lagen verödet. Dafür machten Abenteurer aller

7. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 73

1912 - München : Oldenbourg
Allgemeine Übersicht, 73 Glieder dieser Hauptstujeu! Die weite Ausdehnung des Tieflandes und der Mittel- gebirgslandschaften in Deutschland erweist sich nach jeder Seite hin als ein Segen (in bezug auf Bewässerung, Klima, Bodenbau, Mineralschätze, Verkehr, Siede- lung) gegenüber dem Hochgebirge, das der menschlichen Kulturarbeit in der Haupt- sache feindlich ist. B e w ä s s e r n n g. Erkläre die reiche Bewässerung Deutschlands! Welchen Porteil gewährt sie unseren: Vaterlande? Wo liegen die beiden Hauptwasser- scheiden? In welche Meere münden die deutschen Ströme? Welche Lausrichtung herrscht dein allgemeinen Stufenbau des Landes entsprechend vor? Welche Ströme folgen der nördlichen, welcher folgt der östlichen Abdachung? Welcher Fluß hat an allen Höhenstufen Anteil? Welche Flüsse haben für die Schiffahrt Bedeutung? Welche Umstände begünstigen oen Kanalbau in Norddeutschland? Gib. die Hauptkanäle des Deutschen Reiches an! Welche zwei Seenzonen hat Deutschland? Nenne seine größeren stehenden Gewässer! K l i m a. Deutschland hat seiner Zonenlage nach ein gemäßigtes Klima. Wo herrschen nach den Klimakärtchen die t i e f st e n mittleren Jahres- temperatureu, wo die höchsten, wo die mittleren? Wo fallen nach der Regenkarte E3 ^ 11 7 9°C- 6—7°C. und darunter. Karte der mittleren Jahrestemperaturen im Teittschen Reich.

8. Länderkunde Europas - S. 282

1913 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. 540000 qkm, 65 Mill. E., 120 E. auf 1 qkm. Allgemeines. § 178. I Name und Lage. Der Name „Deutschland" im engeren Sinne bezeichnet das Deutsche Reich. Im weiteren Sinne gebraucht, umfaßt er auch die Gebiete außerhalb der Reichsgrenze, die überwiegend von Deutschen bewohnt und durch die natürliche Bodengliederung oder durch die gemeinsamen Flnßnetze der Elbe, der Donau und des Rheins mit unserem Vater- laude zu einer geographischen Einheit verbunden sind. Das Deutsche Reich erstreckt sich in der Mitte Europas etwa durch 9 Breiten- (47° bis 56° N) und 17 Längengrade (6° bis 23° 0). Dem Meere kehrt es nur die Nordseite zu. Die Seekante mißt im ganzen 2250km. Ihr steht eine Landgrenze von 5200km Länge gegenüber. Noch nicht ein Drittel der Reichsgrenze wird also vom Meere bespült. Von den beiden Nebenmeeren, an denen das Deutsche Reich Anteil hat, ist die Nordsee, obgleich ihre Küste infolge geringer Zugänglichkeit Verkehrs- feindlicher als das Ostseegestade erscheint, das wichtigere; denn sie wird nicht allein von den bedeutendsten Handels- und Industriestaaten umsäumt, sie hat auch den Vorzug der unmittelbaren Verbindung mit dem verkehrreichsten Weltmeere, dem Atlantischen Ozean. Im Vergleich zu England und Frankreich ist die Seelage unseres Vaterlandes für den Verkehr weniger günstig; dagegen übertrifft sie diejenige Österreich-Ungarns oder Rußlands erheblich an Wert. Deutschland, das Kernland Mitteleuropas, bildet den nachbarreichsten Staat unseres Kontinents. Es hat nicht weniger als acht Staaten zu Nachbarn, drei Großmächte: Frankreich, Österreich-Ungarn und Rußland, und fünf Klein- staaten: Dänemark, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und die Schweiz. Nur geringe Meerfernen trennen uns von Großbritannien und Skandinavien. Durch die Offenheit der deutschen Grenzsänme, die nur im 8, 80 und im Sw durch natürliche Schranken gebildet werden, während die West-, Ost- und die Nord- grenze gegen Dänemark freien Zutritt gewähren, kommt die zentrale Lage des Deutschen Reiches in ihrer Bedeutung so recht zur Geltung. -j- Sie hat ihre Licht- und ihre Schattenseiten. Vorteilhaft ist sie zunächst sür das ""wirtschaftliche Leben, insofern sie nicht allein den Austausch der Güter zwischen Deutschland und den angrenzenden Ländern erleichtert, sondern unserm Vater- land auch die Stellung eines Durchgangslandes für den Verkehr zwischen den meisten seiner so verschiedencwtig^ausaestfl)tetm Nachbarstaaten verleiht. Sie macht <<- mijerner das Deutsche Reich in^Geist'es0erkehr der Volker zum „geistige» Markt", wo Ideen ausgetauscht werden, wohin geistige Anregungen zusammenströmen, öon 100 s^che ausgehen. Tci ^ Anderseits birgt die zentrale Lage besonders die Gefahr in sich, daß wir. leicht in kriegerische Verwicklungen geraten. Sogar fremde Völker fochten vielfach ihre Kämpfe auf deutschem Boden aus (Deutschland, das Schlachtfeld U Europas!), und bezeichnenderweise gibt es das Wort „Völkerschlacht" nur im , ,v.,. .'^^Deutschen. Daher beruht unsere Sicherheit lediglich auf unserer Kraft, die sich vor allem in dem einheitlichen, stets schlagfertigen und der Erhaltung des -• Friedens dienenden Heere kundgibt. Mit dem Beginn unserer kolonialen Tä- tigkeit und dem Aufblühen unseres Handels wurde auch der Ausbau und die Verstärkung der deutscheu Flotte zur unabweisbaren Notwendigkeit.

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 79

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die alte Post. Eisenbahnen und Dampfschiffe. Iii 714. 79 Briefe wurden etwa zweimal in der Woche befrdert, an den Post-tagen". Den ganzen Post- und Briefverkehr besorgte in den meisten Lndern das in Regensburg und Frankfurt a. M. residierende Haus Thurn und Taris, dessen Postregal" (Alleinrecht) schon damals von Preußen, Bayern und anderen Staaten abgelst wurde. 3. Nun erfand gleich nach dem Hubertusburger Frieden der schottische Mechaniker James Watt die Dampfmaschine. Der junge Englnder Georg Stephenson verbesserte sie und erbaute die erste Lokomotive. Unter seiner Leitung wurde 1825 die erste Eisenbahn von Stockton nach 1825 Darlington erstellt. Zehn Jahre spter erlebte Deutschland die erste Bahn-linie von Nrnberg nach Frth; darauf folgten die Strecken Berlin-Potsdam und Mannheim-Heidelberg. Noch verursachten die Landesgrenzen manches Hindernis; einzelne Fürsten und Gemeinden frchteten von dem neuen Verkehrsmittel sittliche und wirtschaftliche Schdigungen, und das bayrische Obermedizinalkollegium wollte die Bahndmme zum Schutz fr die Nerven der Zuschauer mit hohen Bretterzunen umgeben haben. Aber die Vorteile, die eine Eisenbahn brachte, berwanden bald die Hemmnisse und machten die Beseitigung der Zollschranken immer ntiger. Schon vorher erfand der pennsylvanische Ingenieur Robertfulton, hundert Jahre nach dem ersten Versuch, den der Hugenott Pap in aus der Fulda angestellt hatte, nach vielen Mhen und Enttuschungen in Paris das Dampfschiff. Aber die glckliche Probefahrt auf der Seine bewog den Ersten Konsul nicht zu einer Untersttzung. Dafr stellte Fulton nach einigen Jahren in Amerika das erste Dampfschiff in Dienst und baute dann Dampf- 1807 führen, die Neuyork mit seinen Nachbarstdten Jersey City und Brooklyn verbanden. Nach seinem frhen Tode bestand der erste Kriegsdampfer, Fulton the First", die Probefahrt auf dem Ozean. Die Wasserstraen hatte schon der Wiener Kongre in ihrer Wich-tigkeit erkannt und sie von Zllen zu befreien angefangen. Aber so wenig wie die Flukhne (die Himer Zillen" auf der Donau) waren die Segel-schiffe verbessert worden: sie brauchten z. B. von Kronstadt nach Lbeck in strmischer Herbstzeit sieben Wochen. Um so leichter verdrngte sie jetzt das Dampfschiff, das bald besonders den Rhein, von Basel bis Rotterdam, beherrschte und im Jahr 1838 zum erstenmal den Ozean durchkreuzte. 1838 Eisenbahnen und Dampfschiffe, aber auch die Fabriken, erheischten eine ungeheure Menge von Kohlen. Da nahm denn der Bergbau auf Steinkohlen in England, aber auch im Ruhr- und dem erst krzlich von Frankreich zurckerlangten Saar-Revier einen mchtigen Aufschwung. 4. Ungefhr um dieselbe Zeit wie Steinkohle und Wasserdampf wurde die Elektrizitt in den Dienst des Verkehrs gestellt. Die ttinger

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 129

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Kulturfriede. Eisenbahn und Schiffahrt. V 2231. 129 Helten; der schon 1832 begrndete Gustav-Adolf-Verein wie der katho-tische Bonifatius-Verein untersttzten Gemeinden ihres Glaubens, die in-mitten Andersglubiger (in der Diaspora") bestehen; und mit den Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz von Paula wetteifern Diakonissen in der Krankenpflege. So bettigen beide Kirchen und ihre Angehrigen in edlem Wettstreit die schnste Pflicht der Nchsten-liebe (Charitas), wie sie Jesus gelehrt und gebt hat, und arbeiten mehr und mehr gemeinsam an einer hheren, reineren Bildung, die der alle Gegenstze hinweg dem ganzen deutschen Volke zum Segen gereichen soll. 3. Grohandel und Grogewerbe im Deutschen Reich. 1. Das neunzehnte Jahrhundert ^ das Zeitalter der Maschine, die die Naturkrfte in den Dienst des Menschen stellt. Die Maschine hat Landwirtschaft und Gewerbe mchtig gefrdert, aber auch umgestaltet und vervielfltigt: man zhlt weit der 10000 Berufsarten. Im Herzen Europas gelegen, wird Deutschland von den Eisenbahnen durchzogen, die heute von Lissabon bis Port Artur und von Reggio und Konstantinopel bis Haparanda und Archangel die Alte Welt umspannen: es ist eines der bedeutsamsten Glieder des Welthandels, und die Gesetzgebung des Reiches und der Einzelstaaten hat redlich mitgewirkt, um den Austausch der Waren und den Verkehr der Menschen zu erleichtern. Die deutschen Eisenbahnen wurden erstaunlich vermehrt; die groartigste unter den kunstvollen Schienenstrngen, die jetzt die Mittelalpen berroinben (Pemmering, Brenner, Arlberg, Sauern), die Gottharbbahn, ist mit Untersttzung des Reichs gebaut worben. Kleinbahnen machen die groen Linien auch fr abgelegene Orte zugnglich; elektrische Bahnen, beren Erfinbung dem Groinbustriellen Werner Siemens verbanft wirb, sind vorerst namentlich dem stdtischen Verkehr dienstbar; auf den verbesserten Landstraen bewegen sich Fahrrad und Kraftwagen (Automobil) leicht und sicher. Knstliche Wasserstraen verbinden Strme und Meere; die natr-lichen werden immer mehr durch Fluregulierung und Baggerung, durch Anlage von Hfen und Schleusen bis tief ins Innere (Frankfurt am Main, Karlsruhe, Straburg) fr die Schiffahrt nutzbar gemacht; ja man bert schon der Plne, wie der Rhein bis hinauf zum Bodensee schiffbar gemacht werden knnte. Die Ozeandampfer, neben denen immer noch die Segelschiffe einher-gehen, sind behaglich eingerichtet und fahren mit immer grerer Schnelligkeit: zur Reise der das Atlantische Meer braucht der heutige Personen-dampfer trotz seiner ungeheuern Gre nicht mehr, wie im Anfang, vier bis fnf Wochen, sondern fnf bis sechs Tage. Deutschland aber besitzt Keller, Geschichte. Teil Iv. 9
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